Zu Beginn der Messe am Gründonnerstag konnte Pfarrer Thomas Kohlhepp viele Gläubige in der Pfarrkirche in Mantel begrüßen. Ganz besonders hieß der Geistliche die Kommunionkinder willkommen. Der Gründonnerstag hat für sie eine große Bedeutung, denn sie bereiten sich auf ihre 1. heilige Kommunion vor: der Gründonnerstag ist in der katholischen Kirche der Tag des letzten Abendmahls Jesu mit seinen Jüngern vor seinem Tod und stellt den Ursprung unserer heutigen Eucharistiefeier dar, wenn wir gemeinsam eine Messe feiern.
Zum Gloria spielte die Orgel ein letztes Mal, ebenso läuteten die Kirchenglocken und die Ministranten mit ihren Handglocken ein letztes Mal.
Bis zur Auferstehung in der Osternacht bleiben Orgel und Glocken stumm, im Volksmund sagt man auch, die Glocken „fliegen nach Rom“.
Die Ministranten benutzen nur noch Klappern aus Holz, die durch ihren harten Klang das Leiden Jesu versinnbildlichen sollen.
Seine Predigt begann der Priester mit der Frage: Wann lebt ein Mensch und existiert nicht nur? Menschen, mit denen sich Pfarrer Kohlhepp unterhält, stellen ihm oft diese Frage, berichten, dass sie eigentlich nur existieren und nicht wirklich leben. Die Menschen erleben heute Kriege, Terror, haben Existenzangst, weil das Leben immer teurer wird.
Der Geistliche erzählte eine Geschichte, in der das LEBEN eine Umfrage macht.
Auf die Frage: Was macht Leben aus? gibt es viele unterschiedliche Antworten…
…die Kuh sagt: LEBEN ist GRÜN
…die Eule sagt: LEBEN ist NACHT
…der Schmetterling verbindet Leben mit VERÄNDERUNG
…ein Friedhofswärter sagt: DAS LEBEN IST DER ANFANG VOM ENDE
Schlussendlich sagt das LEBEN selbst:
All das zusammen und noch viel mehr bedeutet LEBEN
Es braucht tatsächlich viele kleine Dinge, damit man am Ende seines Lebens sagen kann:
ich habe gelebt, nicht nur existiert.
Ganz besonders wichtig ist für uns Christen, sich auf Gott einzulassen, denn er hat uns das Leben geschenkt. Anerkennung, Liebe und Ehrlichkeit zu erfahren und in guter Gemeinschaft untereinander und mit Gott zu leben ist ebenso bedeutend für uns Menschen. Wenn es uns gelingt, einander so zu lieben wie Gott uns liebt, dann fangen wir an zu leben.

Ubi caritas et amor deus ibi est – Wo Güte und Liebe ist, da wohnt Gott.

Und wo Gott ist, da ist Leben.

Die heilige Messe endete schlicht und in Stille.
Jeder Gläubige war eingeladen, noch ein wenig in der Kirche zu verweilen, zu beten, seine Anliegen vor Gott zu bringen.
Beim abschließenden Komplet (Nachtgebet) konnten die Gläubigen den Tag im Gebet und mit dem Gruß an die Gottesmutter verabschieden.